Stadtrundgang Steinfeld
Der Arbeitskreis besichtigt mit 15 Migrantinnen in Steinfeld vier Betriebe. Auch hier wird Personal händeringend gesucht.
Dabei fehlen nicht nur Fachkräfte, sondern grundsätzlich Arbeitskräfte. Eine Zielgruppe sind unter anderem geflüchtete Frauen. Das haben auch die Kreisverwaltungen, Kammern und Jobcenter in der Region erkannt. Im Zuge dessen haben sich diese 2015 zu einem kleinen Arbeitskreis zusammengefunden.
Das Ziel dieses Bündnisses: Weibliche Geflüchtete und Migrantinnen mit Sprachniveau ab A2 (und niedriger als B2) dabei zu begleiten, einen Weg in den Beruf zu finden. Diese sind aus dem Iran, Syrien, Afghanistan und der Ukraine geflüchtet und auf der Suche nach Arbeit. Der Arbeitskreis bringt nun gemeldete Arbeitssuchende und freie Stellen zusammen. Der Einstieg für die Teilnehmer ist denkbar einfach: Bewerbungen und Interessensbekundungen können direkt bei den Betrieben abgegeben werden.
Über die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erfahren sie bei drei Betriebsbesichtigungen: Im St. Franziskus Stift, Blumen Honkomp und Steinemann lernen sie verschiedenen Berufsfelder kennen.
Eine Herausforderung bei der Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt sind die Arbeitszeiten für Mütter mit jungen Kindern. Diese sind bisweilen schwieriger zu organisieren, allerdings bieten flexible Arbeitszeitmodelle hier eine Lösung. So bietet der St. Franziskus Stift Wochendienste gestaffelt ab fünf Stunden bis zur Vollzeit an. Eine andere seien fehlende Deutschkenntnisse; auch hier bieten die Arbeitgeber Lösungen und Unterstützung über die Sprachkurse hinaus an.
Das Familienleben zu organisieren, das könnte auch für die Arbeit im Altenwohnhaus ein Problem werden, wie es einige der Geflüchteten beim Besuch der Einrichtung durchblicken ließen. Denn die Arbeit in der Einrichtung findet hauptsächlich in (kurzen oder langen) Schichten statt.
So sucht der St. Franziskusstift sowohl im Bereich der Pflege, als auch in Hauswirtschaft und Küche Personal und bildet in diesem Bereich auch aus. Und wer in einen Beruf reinschnuppern möchte, der kann dies problemlos machen. Und wer dort arbeiten möchte, für denjenigen versuche man mit Blick auf die Arbeitszeit gute Lösungen zu finden. Bei nötigen Qualifizierungen unterstützt das Jobcenter.
Auch das Familiengeschäft Blumen Honkomp sucht Personal – ebenso wie die Pflege oder Gastronomie. So betont die Geschäftsführung: „In Deutschland ist der Beruf des Floristen*in ein aussterbender Beruf.“ Im Team arbeiten aktuell zehn Mitarbeiterinnen - alles ausgebildete Floristinnen - in verschiedenen flexiblen Arbeitszeitmodellen, um Arbeit und Familie unter einen Hut zu kriegen. Das positive: Für dieses Jahr sind die Ausbildungsplätze bereits ausgebucht.
Der Arbeitskreis zieht nach der mehrstündigen Veranstaltung ein positives Fazit. Es wurden noch während der Veranstaltung Kontakte geknüpft und Praktika anberaumt.